Klar ist Kuba vor allem berühmt für die weißen, palmengesäumten Strände, die bunten Oldtimer, das paradiesisch blau-grüne Meer und die karibischen Rhythmen. Aber diese Insel kann noch so viel mehr! Was viele nicht auf dem Schirm haben: Von Gebirge bis zum Meer erstreckt sich ein Netzwerk von Wegen und Pfaden, ein exzellenter Spielplatz für Outdoor-Enthusiasten – ganz besonders jene, die gern auf Schusters Rappen unterwegs sind!
Wer in Kuba wandern geht, schaut nicht nur hinter die Kulissen und hinein in den Alltag und die Geschichte der Einheimischen, sondern genießt auch atemberaubende Aussichten, erklimmt hohe Gipfel und durchstreift ursprünglichen Dschungel. Egal, ob Du nur einen leichten Spaziergang, eine Tageswanderung oder einen mehrtägigen Treck mit Übernachtung im Dschungel machen möchtest, es gibt kubanische Wandertouren in jeder Größenordnung.
Das Netzwerk der Wanderwege
Kuba ist durchzogen von einem relativ gut ausgebauten Netzwerk von Wanderwegen. Was die Beschilderung und Instandhaltung der Pfade angeht, kommt es jedoch sehr auf die Region an: In den Nationalparks, die Besucher mit ihrer unberührten Natur anlocken, ist die Wander-Infrastruktur am ausgeprägtesten. Gepflegte Pfade findest Du im Viñales-Tal, in der Sierra del Escambray und auch im Alexander-von-Humboldt-Nationalpark.
Es gehört jedoch zur grundlegenden Sicherheit, sich vor dem Beginn einer Wanderung so genau wie möglich über die Route, die Markierungen und den Zustand der Wege zu informieren. Alternativ ist es bei Wanderern in Kuba sehr beliebt, zusammen mit einem einheimischen Wanderführer loszuziehen. Damit einher geht nicht nur erhöhte Sicherheit, sondern oftmals auch ein kulturelles Erlebnis: Ein einheimischer Wander-Fan kennt nicht nur die Strecke, sondern auch die Tier- und Pflanzenwelt seiner Heimat am besten und ist gern dazu bereit, sein Wissen mit Besuchern zu teilen.
Quelle: Puraventura
Wann ist die beste Wanderzeit?
Kuba gehört zu den Großen Antillen und besticht daher mit ganzjährig tropischen Temperaturen: frieren werden Wanderer hier auf jeden Fall nicht. Trotzdem gilt es, das Klima vor Ort ein bisschen zu verstehen: von Mai bis Oktober regnet es viel, und zwischen Juni und Oktober haben die tropischen Wirbelstürme Saison, die sich immer wieder über der Region bilden.
Natürlich heißt es oft: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Aber auch wenn das Nasswerden Dir nichts ausmacht, kann Wandern in der Regenzeit gefährlich werden, wenn sich die Pfade in rutschige Schlammpisten verwandeln – nicht zu empfehlen. Auch die geringere Luftfeuchtigkeit wird Dir guttun, wenn Du beim Erklimmen eines Berghangs sowieso ins Schwitzen kommst.
Wer dennoch die größeren Besucherscharen vermeiden möchte, die zusammen mit der Trockensaison nach Kuba kommen, der sollte möglichst früh am Morgen starten. Dann ist es oft auch noch ein paar angenehme Grad kühler, und die Aussichten sind schöner, da man in der noch-klaren Morgenluft weiter sehen kann.
Faszinierende Aus- und Einblicke im Viñales-Tal
Dieses malerisch schöne Tal ist aus gutem Grund ein absoluter Besuchermagnet und eine Gegend, auf welche die Kubaner zu Recht stolz sind. Das große Tal im Westen der Insel ist bedeckt mit Tabakfeldern und sogenannten Mogotes: Kalksteinformationen, die über den flachen Talboden verstreut sind, als hätte ein Riese hier seine Murmeln verstreut.
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Seit 1999 ist das Viñales-Tal UNESCO-Weltkulturerbe, und zwar nicht nur wegen seiner Schönheit: An den Steilwänden der Mogotes haben sich einzigartige Mini-Ökosysteme mit 20 endemischen Arten gebildet. Und der Tabakanbau und die Herstellung der ikonischen kubanischen Zigarren werden in diesem Gebiet schon seit Jahrhunderten betrieben und haben nicht nur die Wirtschaft und die Geschichte des Landes stark beeinflusst, sondern auch eine eigene Kultur um sich geformt. Auf einer Wanderung durchs Tal bekommt man direkte Einblicke in den Alltag der Tabakbauern.
Übrigens: die karstige Landschaft sorgt nicht nur auf den ersten Blick für Faszination, denn die Mogotes sind nicht das einzige Resultat. Unter der Erde hat das Wasser ebenfalls am weichen Gestein gearbeitet, weshalb das Tal und die umliegenden Berge von zahlreichen Höhlensystemen durchzogen sind – manche davon sogar riesig groß. Die Caverna de Santo Tomás zum Beispiel ist mit 46 km Ausdehnung die größte Höhle Kubas. Du kannst im Viñales-Tal also nicht nur oberirdisch, sondern auch unterirdisch gut wandern, und wer gerade von den sonnigen Tabakfeldern kommt, wird sich über einen Rundgang in der schattigen Kühle einer Höhle freuen.
Wasserfälle und Naturpools im Nationalpark Topes de Collantes
An der südlichen Küste Zentral-Kubas erhebt sich die Sierra del Escambray, und auch hier gibt es ein kleines Wanderparadies: im Nationalpark Topes de Collantes. Wer hier wandert, wird die üppigste tropische Natur zu sehen bekommen: Die bergige Landschaft ist bedeckt mit dichtem Grün, und wer den Pfaden folgt, wird durch das immer lauter werdende Rauschen von Wasser zu Wasserfällen geführt, die von den Höhen der Sierra kommen. Besonders der Salto de Caburní und der Vegas Grandes sind Wasserfälle, die als Wanderziel beliebt sind – denn sie speisen natürliche Schwimmbecken! Es ist die perfekte Möglichkeit zum Schwimmen und um sich nach einer anstrengenden tropischen Wanderung ein bisschen Abkühlung zu verschaffen.
Auch hier kann man unterirdisch wandern: Die Wanderung zu Sendera de la Batata führt Dich zu einer engen Schlucht mit einem halb-unterirdisch verlaufenden Fluss – eine angenehm kühle Stelle im feuchtwarmen Regenwald.
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Der Höhepunkt: Sierra Maestra
Im Osten Kubas befindet sich der höchste Gebirgszug der Insel, die Sierra Maestra, die ebenfalls ein Nationalpark ist und vor allem diejenigen anzieht, die eine Herausforderung suchen. Wegen der rauen, schwer zugänglichen Landschaft, die sich nicht für Landwirtschaft eignet, wurde die Natur hier weitgehend in Ruhe gelassen – anders als in den Ebenen, wo die ursprüngliche Bewaldung weitestgehend den Tabak-, Kaffee- und Zuckerrohrplantagen gewichen ist.
Der wortwörtliche Höhepunkt Kubas streckt sich hier dem Himmel entgegen: der Pico Turquino, dessen Gipfelbesteigung jedes Wanderherz höher schlagen lässt. Oben warten umwerfende Aussichten in jede Richtung, aber die anspruchsvolle Wanderung bietet noch mehr Anreiz, denn je nach Aufstiegsroute kommt man unterwegs direkt durch die versteckte Gegend, von der aus einst Guerilla-Kämpfer die Revolution planten: Comandancia de la Plata galt als Hauptquartier von Legenden wie Fidel Castro und Che Guevara und ist heute Nationaldenkmal.
Da der Treck durch die Sierra Maestra und hinauf zum Pico Turquino in der Regel mindestens eine Zwei-Tages-Wanderung ist, empfiehlt es sich sehr, diesen Treck gemeinsam mit einem einheimischen Guide zu unternehmen. Übrigens: Puraventuras neue Aktiv-Reise durch Kuba hat diese Wanderung im Programm.
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Nachhaltige Entwicklung in Las Terazas
Etwas entspannter geht es in Las Terrazas zu. Das UNESCO-Biosphärenreservat, das relativ in der Nähe Havannas liegt, besticht durch gut ausgebaute Wanderwege auf nicht allzu steilem Gelände. Auch hier kann man zu einem Wasserfall (dem Salto de Caburní) wandern, um sich dort zur Belohnung im frischen Wasser des Naturbeckens abzukühlen. Der Weg dorthin führt zwar nicht durch Urwälder, aber durch Aufforstungsprojekte und Kaffeeplantagen.
Was diese Gegend besonders macht, ist der Pioniergeist der Gemeinschaft vor Ort: Es ist eine Öko-Gemeinde, die sich der Erhaltung der wunderschönen kubanischen Landschaft und dem nachhaltigen Tourismus verschrieben hat. Genau das sind die Dinge, die auch Puraventura unbedingt unterstützen will – weshalb ein Besuch und eine Wanderung in Las Terazas selbstverständlich Teil unserer Kuba-Aktiv-Reiseroute ist.
El Nicho
Auch nach Cienfuegos, der Stadt mit dem einstmals größten Zuckerexport-Hafen, führen die Puraventura Reiserouten. Als „El Nicho“ bezeichnet man eine Gegend, die ebenfalls im Escambray-Gebirge liegt und mit Wasserfällen und natürlichen Swimmingpools lockt. Ohne sich überanstrengen zu müssen, kommt man hier in den Genuss von genau dem, was eine Wanderung in den tropischen Wäldern Kubas ausmacht. Der Dschungel steckt voller Leben und wer Glück hat, kann einheimische Tierarten beobachten und seltene Pflanzen begutachten.
El Yunque
Wer von der faszinierenden tropischen Tier- und Pflanzenwelt nicht genug bekommen kann und bereit ist, sich für eine besondere Aussicht ein bisschen ins Zeug zu legen, der kann eine Tageswanderung dem Erklimmen des El Yunque widmen. Es ist ein Tafelberg im Osten der Insel, der von Kaffeeplantagen umgeben ist und der wegen seinem abgeflachten Gipfel angeblich schon die spanischen Eroberer in seinen Bann gezogen hat. Man sollte etwa 5 Stunden für den Aufstieg einrechnen, denn immerhin geht es hinauf auf knapp 600 m Höhe.
El Yunque zu besteigen ist vor allem bei den Wanderern beliebt, die Lust auf eine anspruchsvolle Wanderung haben, sich aber nicht gleich ganz einer Zweitages-Tour auf den Pico Turquino widmen wollen.
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Wie Du siehst, ist Kuba ein richtiges Wanderparadies – voller Dschungelgrün, versteckter Wasserfälle, kühler Höhlen, natürlicher Pools, einheimischer Kultur und Geschichte. Definiere mit Puraventura ganz neu, was Wanderurlaub für Dich bedeutet. Wir würden uns freuen, wenn Du mit uns zusammen eine Seite von Kuba erkundest, die nicht jeder kennt und die von Respekt und Neugier gegenüber der einzigartigen einheimischen Kultur und Natur geprägt ist!