Feliz Navidad: Weihnachtstraditionen in Mittelamerika

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Tradition Weihnachten Mittelamerika

Weihnachten - ein besonderes Fest, das überall in der christlichen Welt gefeiert wird. Im katholisch geprägten Mittelamerika werden neben dem Heiligen Abend und dem Weihnachtstag viele weitere Feiertage und Traditionen begangen. Vom Weihnachtstheater über die Mitternachtsmesse bis hin zum Schweinebraten im Hinterhof: Wir stellen Ihnen verschiedene Bräuche vor.

Noche Buena: der Heilige Abend in Mittelamerika

Der Heilige Abend läutet das Weihnachtsfest ein. Er ist - wie bei uns - auch in Mittelamerika ein Anlass, mit der Familie zusammenzusitzen. Es wird gegessen, gelacht, gesungen, und gebetet.

 

Mitternachtsmesse Misa del Gallo

Die Misa del Gallo ist eine Weihnachtstradition, die in den ehemaligen spanischen Kolonien zelebriert wird, so auch in Mittelamerika. Es handelt sich um eine Mitternachtsmesse, die am Heiligen Abend vor Weihnachten gefeiert wird. Sie läutet den Beginn der Feierlichkeiten um die Geburt Jesus Christus‘ ein. Begleitet wird der Gottesdienst von Weihnachtsliedern.

Wie es zum Namen Misa de Gallo - übersetzt Hahnenmesse - kam, wird durch verschiedene Theorien erklärt. Demnach sei einer Theorie nach ein Hahn die erste Kreatur gewesen, die das Jesuskind erblickt habe. Einer anderen Überlieferung nach habe der Papst bekannt gegeben, dass die Messe stattfinden solle, wenn der Hahn kräht. Dies war zu dieser Zeit nicht der frühe Morgen, wie wir es kennen, sondern Mitternacht. Vielleicht wurde die Messe aber auch einfach nach dem Hähnchenbraten benannt, welcher die Weihnachtstische in vielen Ländern der Welt schmückt.

 

Dia de los Reyes: der Tag der Heiligen Drei Könige

Geschenke öffnen wird von vielen Kindern in Mittelamerika häufig nicht mit dem Weihnachtsmorgen, sondern mit dem 6. Januar in Verbindung gebracht. Statt auf den Weihnachtsmann wartet man hier vielerorts nämlich auf die Heiligen Drei Könige, die zwölf Tage nach Weihnachten nach langer Reise den Stall, in dem Jesus geboren wurde, erreichten.

In Kuba werden zu diesem Anlass Strümpfe aufgehängt oder Schuhe vor dem Kamin platziert. Mit Stroh gefüllt, dienen sie den Kamelen von Caspar, Melchior und Balthasar als Futter. Am Morgen werden Geschenke ausgetauscht und der Tag gilt dem Beisammensein im Familienkreis mit Festmahl und Kuchen.

 

Día De La Candelaria: die Darstellung des Herrn

Der Día De La Candelaria ist der Tag, an dem die Jungfrau Maria nach der Geburt des Jesuskindes zum ersten Mal einen Tempel betrat. Der jüdischen Tradition nach musste sie vierzig Tage lang warten, bevor sie rein genug war, um ihren Sohn in den Tempel zu bringen. Der Día De La Candelaria wird demnach am 02. Februar gefeiert.

In Mittelamerika ist das kirchliche Fest eng mit den Traditionen verbunden. Traditionell wird der Feiertag mit Gottesdiensten begangen. Kerzen sind ein besonderes Symbol für diesen als Lichtmesse gefeierten Tag. Im Familienkreis gibt es ein Festmahl mit traditionellen Speisen.

In Mexiko ist das Fest in bestimmten Städten wie Tlacotalpan von besonderer Bedeutung. Dort werden Stierrennen und Festmahle zu dem Anlass veranstaltet. Auch in der mexikanischen Stadt San Juan de los Lagos feiert die ganze Stadt, mit der hiesigen Pilger-Kathedrale im Mittelpunkt.

 

Las Posadas: religiöses Festival in Mexiko

Las Posadas gedenkt der Reise Maria und Josephs in der Nacht, in der das Jesuskind auf die Welt kam. Die Suche der beiden nach einer Bleibe für die Nacht schlug sich im Namen Las Posadas (die Gasthäuser) nieder.

Aufgrund seiner Bedeutung für das Christentum wird Las Posadas von den Katholiken in Mexiko zelebriert. Las Posadas ist in Mexiko jedoch auch traditionell verwurzelt und wird ähnlich wie das Weihnachtsfest bei uns auch von nicht religiösen Familien gefeiert.

Die Festlichkeiten beginnen neun Tage vor Weihnachten, am 16. Dezember. Je nachdem, wie streng der religiöse Aspekt des Festes genommen wird, kann man während der gesamten Zeit jeden Tag feiern oder die Festlichkeiten auf einen Tag beschränken.

 

Gebet, Gesang und Piñata

Ein wichtiger Teil der Las Posadas ist das Gebet. Dieses wird im Kreise der Familie und in den zum Anlass veranstalteten Gottesdienste in der Kirche abgehalten.

Zusätzlich wird in vielen Familien die Suche Maria und Josephs nach einer Unterkunft nachgespielt. Dabei verkleiden sich die Kinder, und Maria und Joseph-Figuren werden singend von Tür zu Tür getragen, bis die letzte schließlich geöffnet wird.

Das Festival ist so populär, dass es sogar einen eigenen Song hat, bei dem wohl alle Mexikaner weltweit in ihre Kindheit im weihnachtlichen Mexiko zurückversetzt werden. Dazu werden Tamburins, Maracas oder Gitarre gespielt.

Ein Fest in Mexiko kommt nicht ohne Piñata aus. Daher wird auch zu Las Posadas eifrig auf mit Leckereien gefüllte Figuren eingeschlagen.

 

Weihnachtstheater in Mexiko: Las Pastorelas

Weihnachten in Mittelamerika ist erfüllt von Gebet, Gesang, üppigen Speisen und großen Festen. Eine Besonderheit, die speziell in Mexiko zelebriert wird, sind Las Pastorelas. Dabei handelt es sich um kleine Theaterstücke, die den ganzen Dezember lang in den Dörfern und Städten des Landes aufgeführt werden. Im Mittelpunkt der Stücke stehen Bibelszenen, wie die der Heiligen Drei Könige, die dem Morgenstern Richtung Bethlehem entgegenwandern.

Die Tradition dieser Schauspiele reicht in die Zeit zurück, bevor die Spanier das Christentum ins Land brachten. Bei den Bewohnern von Tenochtitlan war es schon vor dem Jahr 1521 üblich, in Form von kleinen Stücken mit den Göttern zu kommunizieren und gleichzeitig für Unterhaltung zu sorgen. Bis heute ist das Schauspiel bestückt mit witzigen Dialogen und lustigen Momenten und erfreut Groß und Klein.

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source  : Secretaría de Cultura de la Ciudad de México sur Flickr

 

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Der Weihnachtsschmaus in Mittelamerika

An den Weihnachtsfeiertagen gibt es auch in Mittelamerika stets mehr zu Essen als es einem guttut. Die Auswahl der Speisen ist vielfältig und variiert von Land zu Land. Wir stellen Ihnen einige Spezialitäten vor.

 

  • Roscon de Reyes: der Königskranz

Wie vieles in Lateinamerika ist auch der Roscon de Reyes eine spanische Tradition. Dieser ringförmige Kuchen besteht aus Hefe, Mehl, Eiern, Zucker sowie Orangenwasser und Zitronen. Er wird reich verziert, und in seinem Inneren wird eine kleine Jesusfigur versteckt. Wer sie in seinem Stück findet, der wird im kommenden Jahr vom Glück gesegnet werden.

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source : canva

  • Kubanischer Schweinebraten

In Kuba ist traditionell der Schweinebraten Zentrum des Weihnachtsessens. Ein ganzes Schwein wird dazu im Garten in einer speziellen Roasting Box La Caja China zubereitet. Dazu gibt es schwarze Bohnen und Reis, gebackene Bananenscheiben (Tostones) oder Cassava.

Caja_China

source : canva

  • Tamales

Tamales sind in Mexiko und Costa Rica gleichermaßen Teil des traditionellen Weihnachtsschmauses. Ein Tamal besteht aus Maisteig und ist mit Fleisch, Käse und weiteren Zutaten wie Gemüse gefüllt. Zubereitet wird das Ganze eingeschnürt in Bananenblätter, die in einem Topf gedämpft oder gekocht werden.

tamales

source : canva

  • Atole

Ein während der Wintermonate beliebtes Getränk ist Atole. Es ist in Mittelamerika verbreitet und wird unter anderem in Mexiko genossen. Zu den Zutaten zählen Mehl, Milch, brauner Zucker, Zimt und Vanille. Die Konsistenz variiert je nach Geschmack zwischen dünn- und dickflüssig und ist bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt.

Atole

source : canva

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