Mittelamerika Blog von Puraventura

Kokos und Kakao an der Baracoa-Küste

Geschrieben von Annie | 22.07.24 12:55

Wenn du an Kuba denkst, ziehen vor deinem inneren Auge Bilder von Traumstränden, Oldtimern und einem lebendigen Nachtleben in Havanna vorbei. Aber weit entfernt vom typisch kubanischen Trubel gibt es eine kleine Stadt, die als ganz besonderes Juwel gilt: Baracoa.

An der östlichsten Spitze der Insel verbirgt sich in einer Bucht zwischen den Bergen der Ort, an dem angeblich Kolumbus im Jahr 1492 zum ersten Mal Fuß auf die Insel gesetzt hat. Nur wenige Jahre später wurde hier Baracoa gegründet: heute die älteste Stadt Kubas, berühmt für Naturschönheit, Kokospalmen und Kakao-Anbau. Die Küste ist ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer, die auf der Suche nach faszinierenden und authentischen Erlebnissen abseits der ausgetretenen Pfade sind.

Zwischen Bergen und Meer: die älteste Stadt Kubas

Bevor Kolumbus in der Bucht von Baracoa vor Anker ging, lebten die indigenen Taíno in dieser Region. Nuestra Señora de la Asunción de Baracoa, wie die Stadt anfangs hieß, wurde dann 1511 von Diego Velázquez de Cuéllar gegründet. Er war der erste Gouverneur Kubas, und unter seiner Kontrolle spielte Baracoa eine wichtige Rolle in der frühen Geschichte Kubas. Die Zeichen dieser vergangenen Zeiten sind heute noch als Kolonialarchitektur und historischen Stätten sichtbar.

Geografisch gesehen ist Baracoa ein wahres Naturparadies. Die Stadt liegt eingebettet zwischen dem türkisfarbenen Wasser, für das die Karibik so berühmt ist, und den üppig grünen Bergen der Sierra del Purial. Kubas wasserreichster Fluss, der Toa, mündet an dieser Küste ins Meer, und im Hintergrund thront der Tafelberg El Yunque, auf dessen Plateau sich seltene Pflanzen und Tiere entwickelt haben.

Durch die Lage zwischen Bergen und Meer ist die Küste von Baracoa etwas vom Rest der Insel isoliert, weshalb es hier einige der am besten erhaltenen Ökosysteme der Insel gibt. Willst du dir vorstellen können, wie Kuba wohl vor der Eroberung durch die Spanier ausgesehen hat? In Baracoa kannst du einen Eindruck bekommen und eine sehr ursprüngliche, authentische Version Kubas kennenlernen.

Quelle: Canva

Schoko-Bildung: lerne alles über Kakao-Anbau

Wusstest du, dass Baracoa das Herz der kubanischen Schokoladenproduktion ist? Der Kakao-Anbau hat hier eine lange Tradition. Wenn du dich dafür interessierst, wie Schokolade eigentlich produziert wird, dann ist die Baracoa-Küste der ideale Ort, um auf anschauliche Art zu lernen. Es gibt einen Kakao-Pfad (der „Sendero del Cacao“), der sich durch alte, üppige Kakaoplantagen schlängelt, sodass du den gesamten Prozess von der Ernte der Kakaofrüchte bis zur Herstellung köstlicher Schokolade hautnah miterleben kannst. Auf diese Weise hast du auch die Gelegenheit, die einheimischen Bauern zu treffen  – und natürlich bei einer Schokoladen-Verkostung einige der besten Schokoladenprodukte Kubas zu probieren.


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Da, wo die Kokosnüsse wachsen

Wo kein Kakao wächst, da wachsen Kokosnüsse: Neben Kakao ist auch der Kokosanbau ein wichtiger Wirtschaftszweig in Baracoa. Seit jeher nutzen die Einheimischen diese vielseitige, leckere Frucht und verarbeiten sie auf alle Art und Weise weiter. So werden an der Küste Baracoas zum Beispiel Kokosöl, Kokoswasser oder auch verschiedene Kokosnussdesserts hergestellt. 

Es ist also genau der richtige Ort für dich, wenn du gerne ein bisschen hinter die Kulissen einer Kokosnussplantage schauen möchtest! Finde heraus, was man alles aus der Kokosnuss herstellen kann und lerne, welche integrale Rolle Kokos in der traditionellen kubanischen Landschaft spielt.

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Der Weg des Toa-Flusses

Unweit der Baracoa-Bucht mündet der längste Fluss Kubas in den Atlantik. Auf seinen letzten Kilometern vor dem Meer wird der Fluss zu einem breiten, träge fließenden Strom geworden, der sich durch dichte Regenwälder schlängelt. Ohne Frage: eine perfekte Gelegenheit für eine Fahrt mit einem einheimischen Cayuco-Boot.

Vom Wasser aus bekommst du einen tollen Eindruck von der üppigen Wildnis, die dich umgibt. Halte Ausschau nach exotischen Vögeln, bunten Schmetterlingen und vielleicht sogar einem Krokodil – hier sind viele Tiere und Pflanzen Zuhause, denn der Toa fließt am Rande des Nationalpark Alejandro de Humboldt.

Auf den Spuren des Naturforschers

Benannt nach dem berühmten frühen Forschungsreisenden ist dieser Nationalpark heute ein UNESCO-Weltnaturerbe und damit ein weiterer Höhepunkt von Baracoa. Was macht ihn so besonders? Nun, er ist eine der artenreichsten Regionen der Welt!

Es gibt hier eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren, viele davon endemisch und nur in diesem Teil Kubas zu finden. Viele Wanderwege führen durch den Park, um sowohl Kubanern als auch Besuchern eine Möglichkeit zu geben, die Naturwunder des tropischen Regenwaldes zu genießen. Hier zeigt sich Kuba wirklich von einer seiner schönsten und authentischsten Seiten – denn der Regenwald mit allen seinen Bewohnern war schließlich schon lange vor den Spaniern und sogar vor den indigenen Taíno hier.



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El Yunque: Wandern mit spektakulärer Aussicht

Wortwörtlich der Höhepunkt des Dschungel-Paradieses an der Baracoa-Küste ist der Tafelberg El Yunque. Markant ragt er stets am Horizont auf und lockt Wanderer, den flachen Gipfel für einen tollen Ausblick zu besteigen. Der Aufstieg mag herausfordernd sein, aber die Belohnung ist eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt, das Meer und die umliegenden Berge. 

575 Meter hoch geht es hinaus auf den Berg, der übersetzt „der Amboss“ heißt. Da der Gipfel und die steilen Hänge so schwer zugänglich sind, blieben sie seit Jahrhunderten einfach so, wie sie die Natur erschaffen hat. Der Gipfel des El Yunque wurde daher zum UNESCO-Biosphärenreservat ernannt. Für das indigene Volk der Taíno, die seit Jahrhunderten in dieser Region lebten, war der Tafelberg eine heilige Stätte.

Baracoa: ein unentdecktes Paradies

Da die Küste Baracoas isoliert hinter den Bergen liegt, durch die erst in den 60er Jahren eine Straße gebaut wurde, kann man schon zu Recht behaupten: Die Region ist ein noch ziemlich unentdecktes Paradies! Ein Geheimtipp und genau das richtige für alle, die Kuba gerne von seiner ursprünglichsten, unverfälschten Seite kennenlernen wollen.

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Wenn du uns auf unserer 17-tägigen Explorer-Reise durch ganz Kuba begleitest, besuchst du die Küste Baracoas mit ihrer reichen Geschichte, atemberaubenden Natur und authentisch kubanischen Lebensweise. Willst du hingegen pure Action unterwegs, dann könnte unsere Aktiv-Reise durch Kuba genau das Richtige für dich sein. Bestaune die wunderschöne Natur – und vergiss nicht, Schokolade direkt von der Quelle zu probieren!