El Grito: die Geschichte von Mexikos Unabhängigkeit

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Mexiko

Am 16. September feiert Mexiko seine Unabhängigkeit – und das auf eine ganz besondere Art und Weise, die sich von Nationalfeiertagen in anderen Ländern deutlich unterscheidet. Am Abend vor dem Feiertag tritt der Präsident auf den Balkon des Nationalpalasts in Mexiko-Stadt, erinnert in einer Rede an die Helden des Unabhängigkeitskriegs und schlägt eine über 200 Jahre alte Glocke. Dann ruft er „Viva México“ und eine Militärkapelle spielt die Nationalhymne.

Dieser Schrei ist in Mexiko als „El Grito“ bekannt und geht zurück auf den Priester Miguel Hidalgo, der 1810 damit seine Landsleute zu den Waffen rief und den mexikanischen Unabhängigkeitskrieg auslöste. Die Glocke, die der mexikanische Präsident bis heute schlägt, ist dieselbe, die einst auch Hidalgo erklingen ließ. 

Vor dessen berühmten Schrei hieß das Land Neuspanien und war eine spanische Kolonie. Das heutige Mexiko wurde 300 Jahre lang von den Spaniern beherrscht, bis seine Bewohner schließlich genug hatten von der ethnischen und sozialen Ungleichheit und der unfairen Landverteilung. In dieser Zeit im 19. Jahrhundert erfasste der revolutionäre Geist weite Teile Südamerikas – besonders, nachdem Napoleon Spanien besetzt hatte. 

Hidalgo schmiedete in der Kleinstadt Dolores, wo er als Priester tätig war, Pläne gegen die Kolonialregierung. Diese sahen eigentlich vor, in die Vereinigten Staaten zu gehen und dort um Militärhilfe zu bitten. Doch aufgrund von Furcht und Ungeduld handelte Hidalgo sofort: Er ließ für die Unabhängigkeit eintretende Gefangene befreien und trommelte mit seinen Glocken die Menschen zusammen. Dann hielt er eine leidenschaftliche Rede für die Unabhängigkeit, die in El Grito, dem „Schrei von Dolores“, gipfelte.

 

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Nationalpalast Mexiko - Quelle: Canva

 

Tausende folgten Hidalgos Ruf und marschierten gen Mexiko-Stadt, darunter Bauern, indigene Gruppen und Mestizos. Allerdings ging der Kampf um die Unabhängigkeit nur langsam voran. Mit Hidalgos Schlachtruf begann ein Krieg, der über 10 Jahre dauern sollte. Der Priester selbst wurde ein Jahr nach Beginn gefangengenommen und hingerichtet. Erst nach einem Regierungswechsel in Spanien 1820 wurden der Kolonie Reformen versprochen und Verhandlungen mit den Revolutionären führten schließlich zu einer konstitutionellen Monarchie. 1823 wurde dann die mexikanische Republik gegründet und 1824 erhielt das Land eine Verfassung.

Das nun unabhängig gewordene Land wurde auf den Namen „Mexiko“ getauft. Das war bereits der Name der Hauptstadt Mexiko-Stadt und geht zurück auf die Azteken, die sich selbst auch Mexica nannten. Schon als die Spanier lange vor der Revolution erstmals im heutigen Mexiko landeten, stießen sie auf ein Reich namens Mexico-Tenochtitlan. Den Namen der alten Stadt Tenochtitlan haben Sie vielleicht bereits gehört. Ihre Ruinen sind noch heute in Mexiko-Stadt zu sehen. Tenochtitlan wurde 1325 gegründet und war bis zur Eroberung durch die Spanier 1521 die Hauptstadt des Aztekenreichs. Danach begann der lange Weg zur Unabhängigkeit, der schließlich zum berühmten Schrei eines Dorfpriesters 300 Jahre später führte.

Interessanterweise sind die genauen Worte, mit denen Hidalgo das Volk zum Aufstand gegen die spanische Krone inspirierte, nicht bekannt. Es kursieren viele Versionen davon, was er vermeintlich gesagt hat. Die meisten enthalten irgendeine Form der Kritik an Spanien, der Monarchie und „schlechter Staatsführung“. Allgemein wird angenommen, dass er an den Patriotismus und Katholizismus des Volkes appellierte. 

 

Heute ruft der Präsident jedenfalls Folgendes: 

¡Mexicanos!

(Mexikaner!

¡Vivan los héroes que nos dieron patria!

Es leben die Helden, die uns das Vaterland gebracht haben!

¡Viva Hidalgo!

Es lebe Hidalgo!

¡Viva Morelos!

Es lebe Morelos!

¡Viva Josefa Ortiz de Domínguez!

Es lebe Josefa Ortiz de Domínguez!

¡Viva Allende!

Es lebe Allende!

¡Vivan Aldama y Matamoros!

Es leben Aldama und Matamoros!

¡Viva la Independencia Nacional!

Es lebe die nationale Unabhängigkeit!

¡Viva México! ¡Viva México! ¡Viva México! Es lebe Mexiko! Es lebe Mexiko! Es lebe Mexiko!)

 

Die neben Hidalgo genannten Personen sind weitere Helden der Revolution. Miguel Hidalgo selbst gilt heute als „Vater von Mexiko“.

Außer mit der Rede des Präsidenten, die sie entweder unter dem Balkon des Nationalpalasts in Mexiko-Stadt oder per Liveübertragung zu Hause mitverfolgen, feiern die Menschen in Mexiko den Vorabend des Unabhängigkeitstages auch mit Flaggen und Feuerwerken.

 

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 Hauptplatz Zócalo - Quelle: Canva

 

Am 16. September führt eine Militärparade in Mexiko-Stadt vorbei an einem Denkmal für Hidalgo und der berühmten Statue des Engels der Unabhängigkeit im Zentrum der Hauptverkehrsader der Metropole. 

Ganz Mexiko ist an diesem Tag in Rot, Weiß und Grün gehüllt und mit Blumen und Dekorationen geschmückt. Der Nationalfeiertag wird mit gutem Essen und Musik gefeiert, mit Straßenfesten mit Tanz und Livemusik und sogar mit Veranstaltungen wie Rodeos! 

Wir sind Hidalgo wirklich dankbar für seinen Schrei für die Freiheit, der das Land mitgeformt hat, das wir heute kennen und lieben! Von diesem leidenschaftlichen Geist ist Mexiko freilich nicht nur am Nationalfeiertag erfüllt. Genau das macht das Land zu so einem faszinierenden und lohnenden Reiseziel. Kommen Sie mit uns und sehen Sie selbst.

Wir versprechen, es wird nicht lange dauern, bis auch Sie „Viva México“ rufen werden!

 

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