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Insekten und Ungeziefer in Costa Rica – Infos und Tipps für Ihre Reise

Geschrieben von Emely | 20.09.22 13:32

Costa Rica ist Heimatort ganzer 500 000 nachgewiesenen Tierarten. Von den Regenwäldern des Pazifischen Ozeans auf der einen und den Sandstränden der Karibik auf der anderen Seite beherbergt Costa Rica die unterschiedlichsten Tiere. Doch neben niedlichen Affen, gemütlichen Faultieren und farbenfrohen Papageien gibt es auch weniger beliebte Tiere, die in Costa Rica leben.

Möchten Sie wissen, welche Insekten Sie auf Ihren Unternehmungen antreffen könnten und welche Krabbeltiere Ihnen vielleicht einen Besuch in Ihrer Unterkunft abstatten?

In diesem Artikel stellen wir Ihnen ein paar Insekten, Spinnen und Krebstiere vor, denen Sie in Costa Rica begegnen könnten – aber keine Panik: Wir erklären Ihnen auch, was zu tun ist, wenn Sie eines der Tiere entdecken oder von ihm entdeckt werden.

 

Stechmücken oder Moskitos

Wer kennt es nicht, das schrille und bedrohliche Summen im Schlafzimmer, meist kurz nachdem das Licht ausgeknipst wurde? Stechmücken sind allerdings nicht nur lästig und hinterlassen juckende Stiche, sondern können auch Krankheiten übertragen.

Obwohl heutzutage in den Medien oft vor Zika gewarnt wird, ist in Costa Rica die häufigste von Mücken übertragene Krankheit das Denguefieber. Dieses tritt am meisten in den regenreicheren Monaten (Mai– November) auf, wenn es mehr Mücken gibt.

Quelle: Canva

Die gute Nachricht ist jedoch, dass die costa-ricanische Regierung eine laufende Kampagne gegen das Denguefieber durchführt, die sich auf die Verbreitung genauer Informationen und gut ausgestattete medizinische Zentren im ganzen Land zur Bekämpfung der Krankheit konzentriert.

Andere, weniger häufige, von Mücken übertragene Krankheiten in Costa Rica sind das Chikungunya-Fieber und, sehr selten, Malaria. In Costa Rica treten Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, meist bei Landarbeitern oder in überfüllten Stadtvierteln mit stehendem Wasser auf. Somit sind die meisten Besucher, die nur für kurze Zeit kommen, nicht betroffen.

 

Stichprävention

Die Verwendung der richtigen Schutzmittel und angepasste Verhaltensweisen können viel zur Vermeidung von Stichen beitragen. Hierzu gehören jegliche Maßnahmen, die verhindern, dass eine infizierte Mücke oder andere Überträger von Infektionskrankheiten zum Stich oder Biss kommen, sodass erst gar keine Erreger übertragen werden können.

Die erste Verteidigungslinie gegen beißende Insekten stellen Insektenabwehrmittel zum Auftragen auf die Haut dar. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte zur Insektenabwehr. Bislang haben sich Mittel auf der Basis von Diethyltoluamid (= DEET) und Icaridin weltweit bewährt.

Die Schutzwirkung von Moskito-Netzen zur Abwehr von Mücken und Insekten ist ebenfalls unumstritten. Viele Mückenarten zeigen ihre größte Stechaktivität nach Mitternacht, wenn die Wirkung eventuell am Abend verwendeter Schutzmittel in der Regel schon nachgelassen hat. Bettnetze sind daher selbst für Schlafräume mit Moskitogittern an den Fenstern zu empfehlen, da sich das Eindringen von Mücken ins Haus nie sicher verhindern lässt. Auch bei einer gemütlichen Siesta untertags sind sie äußerst nützlich.

Die richtige Kleidung: Nach Sonnenuntergang sind langärmelige Oberbekleidung sowie lange Hosen, wenn möglich aus leichten und hellen Stoffen wie Leinen oder Baumwolle, Ihre beste Wahl. Außerdem sollten Sie den Aufenthalt an stehenden Gewässern minimieren, um sich vor Mücken zu schützen.

 

 

Wenn es doch zu einem Stick kommt: Auch wenn Sie nicht übermäßig empfindlich auf Insektenstiche reagieren, ist es eine gute Idee, ein Juckreiz linderndes Mittel für die Zeit nach einem Biss einzupacken.

 

Keine Schokolade ohne Moskitos

Wussten Sie, dass Mücken, so lästig sie auch sind, eine wesentliche Rolle in der Schokoladenproduktion spielen? Mücken bestäuben nämlich Kakaopflanzen. In vielen Kakaobetrieben wird daher die Mückenpopulation bewusst erhöht, um eine bessere Ernte zu erzielen. Wenn Sie also das nächste Mal ein unangenehmes Jucken verspüren oder ein schrilles Summen um Ihre Ohren wahrnehmen, denken Sie daran, dass auch dieses Insekt seinen Platz in der natürlichen Welt hat und Ihnen sogar das Leben versüßen kann.

In Costa Rica gibt es auch einige Kriechtiere, die einen ziemlich fiesen Stich haben können. Wenn Sie bereits ein Medikament für Allergien besitzen, sollten Sie es unbedingt mitnehmen.


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Spinnen

Spinnen gibt es tatsächlich sehr viele in Costa Rica, doch zum Glück sind die meisten von ihnen völlig harmlos. Costa Ricas häufigste und harmloseste Spinne ist die goldene Seidenspinne. Die Weibchen der Art können eine Körperlänge von 2,4 bis zu 4 Zentimeter erreichen. Allerdings werden sie Ihnen nichts tun. Den Spinnen geht es lediglich darum, ihr Netz zu weben und ein armes Insektenopfer zu finden, das ihnen ins Netz geht.

Skorpione oder Krabben im Schuh

Auch Skorpione findet man in Costa Rica vielerorts. Zuhause sind sie üblicherweise im Busch, an Bäumen, unter Steinen, aber auch in Großstädten. Da diese Insektenfresser allerdings hauptsächlich in der Nacht unterwegs sind, sieht man sie nicht so leicht.

Alle Skorpione sind zu einem gewissen Grad giftig. Die Stiche der Tiere in Costa Rica sind allerdings nicht lebensbedrohend und können durchwegs mit einem Bienenstich verglichen werden. Gerne verstecken sie sich auch in Schuhen, die man draußen stehen gelassen hat. Daher ist es von Vorteil, diese gründlich zu inspizieren, bevor man hineinschlüpft.

Krabben

Unter den in Costa Rica weit verbreiteten Lebewesen gibt es viele verschiedene Arten von Krabben, darunter Geisterkrabben, rote Landkrabben und Einsiedlerkrabben. Egal ob sie durch den Sand wuseln, sich an die wellenumspülten Felsen klammern oder über den Waldboden krabbeln, diese kleinen Kreaturen sind zahlreich vertreten. Auch Krabben verstecken sich gerne in Schuhen und anderen herumliegenden Gegenständen am Boden. Wenn Sie also nicht wollen, dass eine Krabbe Ihnen in den großen Zeh zwickt, sollten Sie Ihre Schuhe und Kleidung stets ausschütteln, bevor Sie sie anziehen.

 

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Heeres- und 24-Stunden-Ameisen

Auch im Reich der Tiere gibt es eine Armee, und zwar die der Ameisen. Auf Englisch werden die Wanderameisen army ants (dt. Heeresameisen) genannt. Sie heißen so, weil sie aggressiv auf Nahrungssuche sind und in riesigen Gruppen auftreten. Auf ihren Raubzügen plündern sie in einem bestimmten Gebiet so heftig und in so großer Zahl, dass kein Lebewesen eine Chance hat, ihren Angriff zu überleben. Dabei kann eine Ameisengemeinschaft aus drei bis sieben Millionen Ameisen bestehen. Auf ihrem Marsch durch das Gelände jagen sie Spinnen, Insekten und kleine Tiere wie Eidechsen und sogar Schlangen. Meist schaffen sie es, die kleinen Lebewesen innerhalb weniger Minuten in Skelette zu verwandeln. Während die Ameisen über den Waldboden vorrücken, können Menschen und andere große Lebewesen einfach zur Seite treten und zusehen, wie die Kolonne vorbeizieht – das kann übrigens mehrere Stunden dauern.

Mehr Vorsicht ist bei den 24-Stunden-Ameisen (auch Tropische Riesenameise) geboten. Wie der Name schon sagt, verursacht ihr Biss so starke Schmerzen wie eine Schusswunde und hält bis zu 24 Stunden an. Laut Justin Schmidts Stachelschmerztabelle ist das Gift der Tropischen Riesenameise mit einer Skala von 4+ der schmerzhafteste aller Insektenbisse oder -stiche und etwa 30-mal so stark wie der Stich einer Biene oder Wespe.

 

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Allerdings sind die Riesenameisen nicht aggressiv. Sie setzen ihr Gift nur ein, um einen Angreifer außer Gefecht zu setzen. Dazu nutzen sie das Nervengift Poneratoxin, das eigentlich harmlos ist, in seiner Wirkung aber einer Verbrennung gleicht. Kühlen mit Eis auf der Bissstelle kann Linderung bringen, ebenso wie die Behandlung mit einem Antihistaminikum. Glücklicherweise verliert der Schmerz nach 5 Stunden zunehmend an Intensität und verschwindet meist nach einem Tag wieder komplett. Bei einigen indigenen Stämmen spielt die tropische Riesenameise eine wesentliche Rolle in unterschiedlichen Ritualen.

 

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Mit den in diesem Artikel aufgeführten Tipps sollten Sie nun bestens gewappnet sein, um die faszinierende Tierwelt Costa Ricas sorglos entdecken und dabei „Insektenangriffe“ jeglicher Art mühelos abwehren zu können. Mehr Wissenswertes zu Ihrer Costa-Rica-Reise und unsere speziellen Rundreise-Angebote finden Sie auf unserer Website.