Hast du schon einmal den rot-grünen Quetzal mit seiner scharlachroten Brust in freier Wildbahn gesehen? Oder den Dreilappenkotinga mit seinem weißen Kopf und dem glänzend braunem Körper, der seine putzigen Lappen zur Schau stellt? Oder den langen zweigeteilten Schwanz des Langschwanzpipra bestaunt, der mit blauem Rücken und roter Krone zugleich putzig und majestätisch durch die Baumkronen flattert? Diese und hunderte weitere Vogelarten bevölkern die Inseln, Berglandschaften, Dschungel und Nebelwälder Zentralamerikas.
Wer sich im heimischen Stadtpark stundenlang auf die Lauer legen kann, wird in den Nationalparks und Naturreservaten Costa Ricas und Panamas aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Ein Vogel farbenfroher und faszinierender als der andere: pack dein Fernglas und deine Wanderstiefel ein und begib dich in Zentralamerika auf Vogelpirsch.
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Das Naturreservat von Monteverde im Nordwesten Costa Ricas gibt es schon seit 1972. Naturliebhaber kommen schon seit Jahrzehnten hierhin, um in die mystische Atmosphäre des Nebelwaldes einzutauchen. Wenn auf über 1.400 Metern Höhe die Wolken in die Wälder hineinsinken, ist das schon ein ganz besonderes Schauspiel. Im Jahre 2007 wurde der Nebelwald von Monteverde genau aus diesem Grund zu einem der Naturwunder Costa Ricas erklärt.
Auf mehr als 3.000 Hektar leben hier mehr als 500 Vogelarten. Der hübsche und seltene Quetzal mit seinem grün-roten Gefieder ist in den Nebelwäldern Zentralamerikas heimisch – ein Vogel, der unter den Azteken und Mayas als heilig verehrt wurde. Die besten Chancen, einen Blick auf den Quetzal zu werfen, hast du im April während der Paarungszeit.
Weitere Arten, die du mit etwas Glück bei deinem Besuch in Monteverde beobachten kannst, sind der strahlend grün-gelbe Goldbrauen-Organist, die Weißkehlwachtel mit ihrer schwarzen Brust und der weißen Kehle, der Magentakolibri mit seiner violetten Kehle sowie der Nacktkehl-Schirmvogel mit seinem schwarzen Haupt und der strahlend roten Brust. Daneben gibt es unter anderem den Laucharassari und den Blaukappen-Häher zu sehen.
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Die Vielfalt und Pracht der Vogelarten überraschen nicht, denn 90 % des Gebietes sind unberührter Wald mit riesigen Bäumen, von denen wir in Europa nur träumen können. Dazwischen fließen glasklare Bäche, und Farne, Bromelien, Orchideen und Flechten schmücken den Boden des Waldes mit saftigem Grün und bunten Blüten. Die schier unglaubliche Zahl an Orchideenarten macht die Gegend auch für die Liebhaber dieser prachtvollen Blumen zu etwas ganz Besonderem.
Neben hunderten Vogelarten ist der Nebelwald von Monteverde Heimat von 1.200 Amphibienarten und 100 Säugetierspezies, darunter die Katzenarten des Jaguars und Pumas.
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Ein besonderes Abenteuer können Vogelliebhaber auf den Hängebrücken von Selvatura erleben. Hoch oben zwischen den Bäumen kannst du deinen bunten, gefiederten Lieblingen ganz nahekommen. Am frühen Morgen führen dich geschulte Guides durch das morgendliche Klangkonzert der Waldbewohner und machen mit viel Erfahrung und einem trainierten Blick die scheusten Vöglein aus.
Unweit von San José befindet sich der Braulio-Carillo-Nationalpark. Er gehört zur Gemeinde La Virgen de Sarapiquí. Auf 600 Hektar flattern hier mehr als 500 Vogelarten durch die dichten Wälder. Beobachte Arten wie die lustige Gelbschenkel-Buschammer, die mit ihren gelben Schenkeln ihrem Namen alle Ehre macht, den Weißbrauen-Buschtangar, den großschnabligen Gelbohrarassari oder den rot-grünen Anden-Bartvogel mit seiner leuchtend gelben Brust.
Natürlich hat der Park auch Liebhabern von Säugetieren einiges zu bieten. 150 Säugetierarten nennen den Nationalpark ihr Zuhause, darunter Klammeraffen, Ozelots und Tapire.
Rund um den Nationalpark gibt es weitere spannende Ziele für Vogelbeobachter, darunter das Gebiet um den Vulkan Barva oder der Bezirk Vara Blanca.
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Nördlich des Braulio-Carillo-Nationalparks schließt sich das Tirimbina-Naturschutzgebiet an. Eine alte Kakao-Plantage bedrohte hier jahrzehntelang den Fortbestand der Natur. Heute existieren die Kakao-Bauern in friedlicher Nachbarschaft mit dem geschützten Urwald. Diesen erreichst du über eine Hängebrücke, die dich auf das andere Ufer des Sarapiquí-Flusses bringt.
Im Wald kannst du in die faszinierende Vogelwelt eintauchen und Arten wie die prächtigen Tukane, die langhälsigen Chakalas, den Südlichen Waldschnäppertyrann, den Speerreiher oder den Gelbhosenpipra beobachten.
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Der kleinste Nationalpark Costa Ricas besteht seit 1972 und umfasst knapp 683 Hektar. Seine Vielfalt an Vogelarten macht den Manuel-Antonio-Nationalpark zu einem weiteren Traumziel für Vogelbeobachter. Das Gebiet umfasst neben dem Urwald einige atemberaubende Strände und sogar ein Korallenriff – der perfekte Ort für alle Freunde der gefiederten Gesellen und dem, was die karibische Unterwasserwelt zu bieten hat.
Hier in der Nähe der Ortschaft Quepos kannst du auf einer kleinen Halbinsel die reiche Flora und Fauna des Parks bestaunen. 270 Vogelarten leben in dem kleinen Park. Dich erwartet eine spannende Mischung aus Wasservögeln und Urwaldbewohnern, darunter natürlich Möwen, Seeschwalben, Pelikane und Kormorane sowie Buntkopfspechte und Schmuckamazilien.
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Wer in Monteverde kein Glück hatte, ein Exemplar des eleganten Quetzals zu erspähen, hat rund um die Gemeinde San Gerardo de Dota noch eine Gelegenheit. Inmitten der Berge des Rio-Savegre-Tals in der Nähe des Pazifiks findest du auf Höhen von bis zu 1.200 Metern eine reiche Fauna aus Eichen- und Nebelwäldern, sowie der Páramo-Vegetation oberhalb der Waldgrenze mit kleinen Bambusarten, Gräsern, leuchtend roten Castillejas, Astern und violetten Lupinen.
In San Gerardo de Dota befindet sich die größte Population der Quetzals, die das ganze Jahr über Vogelfreunde mit ihrem bunten Gefieder hierherlocken. Der nahegelegene Nationalpark Los Quetzales hat seinen Namen der hohen Zahl an Quetzals zu verdanken. Der Vogel migriert zwischen den verschiedenen Höhenlagen und folgt dabei dem Reifezyklus des Avocado-Baumes. Da dieser aufgrund der verschiedenen Höhen der Gegend ganzjährig Früchte trägt, ist auch der Quetzal das ganze Jahr über vor Ort.
Daneben leben in dem 5.000 Hektar großen Park Tangaren, Trogone und Kolibris. Zu den Säugetieren der Gegend zählen der mittelamerikanische Tapir, der Halsbandpekari, die Tayra und verschiedene Affenarten.
Bis zu 3.500 Meter kannst du in San Gerardo de Dota in die Höhe wandern. Der höchste Gipfel ist der Cerro de la Muerta - ein wahres Wanderparadies und einer der wenigen Orte in Costa Rica, in denen du die rund 70 Vogelarten beobachten kannst, die in der Páramo-Vegetation beheimatet sind, darunter der Rotschwanzbussard, der Schwarzwangen-Waldsänger, der Zaunkönigsänger, die Vulkanelfe, die Graukehl-Musendrossel, die Morgenammer und viele weitere.
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Im Nordwesten Panamas, gleich an der Grenze zu Costa Rica, befindet sich die Provinz Bocas del Toro. Neun traumhafte, karibische Inseln sind hier dem Festland vorgelagert. Darunter die Inseln Colon, Cristobal und Popa. Christopher Columbus hat hier im Jahre 1502 seine Anker ausgeworfen – ein historischer Ort und ein Paradies für Vogelfans.
Für Vogelbeobachter bietet sich in Bocas del Toro eine umwerfende Vielfalt aus Wasservögeln, die im karibischen Meer zu Hause sind, und Vogelarten, die in den Wäldern auf dem Festland leben und nisten.
Beobachten kannst du in Bocas del Toro den Rotschnabel-Tropikvogel, der im Vogelschutzgebiet auf der kleinen Felseninsel Swan Cay nistet. Weitere Arten, die du dort findest, sind der Prachtfregattvogel, der Braunpelikan und verschiedene Möwenarten.
In den Mangrovenwäldern des Gebietes sind Schnepfenvögel, Reiher, Olivenscharben sowie der Schwefelmaskentyrann zu finden. Und im Dschungel kannst du dem fröhlichen Treiben der Papageien, Stirnvögel, Spechte und Tukane zuschauen.
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Vögel gibt es im ganzjährig warmen Zentralamerika das ganze Jahr über zu sehen. Die besten Chancen, besondere Arten zu erspähen, bieten sich jedoch während der Trockenzeit, die in Costa Rica von November bis April dauert. In Panama versprechen die Monate nach der Regenzeit, Januar, Februar und März, die besten Sichtungen. Hier finden Sie noch eine Liste mit den 10 Tieren, die man in Costa Rica gesehen haben muss.
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