Mittelamerika Blog von Puraventura

Die berühmten Oldtimer von Kuba

Geschrieben von Puraventura | 15.02.23 13:48

Einerseits scheint an vielen Orten in Kuba die Zeit stillzustehen: Ruinen von einst prächtigen Bauten säumen die Straßen, die voll von amerikanischen Oldtimern aus den 40-er und 50-er Jahren sind. Diese sind längst zu einem ikonischen Teil der kubanischen Szenerien geworden.

Andererseits brodelt die Insel geradezu über mit Lebensfreude: Aus den Oldtimern dröhnt laute kubanische Musik. Die Straßen der Städte sind gefüllt mit Menschen aus allen Altersklassen, die hier zusammenkommen, um gemeinsam zu essen, zu lachen und Domino zu spielen.

Alt und neu

Das Aufeinandertreffen von alten Traditionen, renovierungsbedürftigen Gebäuden und klassischen Fahrzeugen mit jungen Ideen, endloser Energie und feuriger Lebenslust macht Kuba zu einem magischen Ort, der Reisende aus der ganzen Welt mit seinem besonderen Charme verzaubert.

Nirgends sind die Kontraste so spürbar wie in der Hauptstadt Havanna. Ein Besuch dort ist wie eine Reise mit einer Zeitmaschine.

Du wolltest schon immer mal in einem klassischen amerikanischen Oldtimer fahren? Dann hast Du in Havanna die Qual der Wahl. Nachdem die USA im Jahre 1962 ein Handelsembargo über Kuba verhängt hatte, blieb dem Land bis 2016 der Zugang zu allen in den USA hergestellten Produkten verwehrt - darunter eben auch Fahrzeuge. Es blieb den Kubanern also nichts anderes übrig, als ihre Oldtimer instand zu halten. Dazu wird in den vielen Hinterhofwerkstätten noch immer fleißig gebastelt, um Rost zu bekämpfen und spezielle Ersatzteile herzustellen.  

Im Stadtzentrum, gegenüber des Parque Central (Zentralparks), findest Du die vielleicht vielfältigste Flotte von Oldtimern der 40er und 50er Jahre geparkt. Cadillac, Plymouth, Pontiac, Chevy oder doch lieber ein Chevrolet Cabrio? Such Dir Dein Lieblingsauto aus und unternimm eine Fahrt durch die Stadt.

Oldtimer in Havanna (Quelle: Canva)

Eindrucksvolle Architektur in der Altstadt

Die Straßen von Havanna können nicht nur im schönen Auto-Klassiker erkundet werden. Sie laden ebenso zu gemütlichen Spaziergängen ein, bei denen Du die Gebäude der Stadt aus der Nähe betrachten kannst. La Habana Vieja, wie die Altstadt der kubanischen Hauptstadt genannt wird, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und beherbergt Gebäude, die über 500 Jahre alt sind. Die verblasste Architektur ist eine Mischung verschiedener Stile wie spanisch-kolonial, barock sowie modern. An jeder Ecke warten optische Überraschungen.

Der Stadtteil Vedado ist das moderne Zentrum von Havanna. Im Gegensatz zur historischen Altstadt überwiegen hier Bauten des Art-Déco und der klassischen Moderne.

Altstadt von Havanna (uelle: Canva)

Vedado und seine Straßen

Vedado bildet den Hauptteil der städtischen Verwaltungseinheit Plaza de la Revolución. Hier befinden sich auch eine Reihe von Regierungs- und Botschaftsgebäuden.
Viele der bekanntesten Treffpunkte Havannas befinden sich an einem Abschnitt der Calle 23, der auch La Rampa genannt wird. Hier findest Du Eisdielen, Kinos und unterschiedlichste Bars. An der Rampa stehen auch die berühmten Hotels Nacional und Habana Libre.

Kubas wilde Fünfziger

Havanna, das heute so friedlich und patriotisch scheint, war in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Stadt des Showbusiness und der Kunst. Sie beherbergte Stars und Prominenz auf der Suche nach Freizeitspaß und Glamour. Die Stadt war ein regelrechter Pilgerort für berühmte Schauspieler und Schriftsteller, aber auch die amerikanische Mafia.

Kult Hotels und Bars

Eine Kultstätte ist zum Beispiel die Bar El Floridita, die durch den amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway berühmt wurde. Dieser lebte mehr als 20 Jahre auf Kuba und wird auch noch heute dort verehrt. So gibt es Museen, Literaturfestivals und Münzen, die dem Nobelpreisträger gewidmet sind. El Floridita ist außerdem „die Geburtsstätte des Daiquiri“, zumindest behauptet dies der Slogan der Bar.

Auch die Bar Sloppy Joe’s ist definitiv einen Besuch wert. Sie erlebte in den 30er- und 40er-Jahren ihre Glanzzeit und wurde von vielen Hollywood-Prominenten und internationalen Künstlerpersönlichkeiten frequentiert. Dabei wurde die Bar nicht nur für ihre feinen Drinks geschätzt, sondern auch für ihre besondere Atmosphäre und attraktive Ausstattung, die den längsten Mahagoni-Barschrank Kubas – und vielleicht der ganzen Welt – umfasst. Nach der kubanischen Revolution 1959 wurde die Bar geschlossen und erst 2013 wiedereröffnet.

Havanna und seine symbolträchtigen Gebäude (Quelle: Canva)

Obwohl die sogenannten Casas Particulares (Privatunterkünfte, die von Einheimischen betrieben werden) die beste Art der Unterkunft in Kuba darstellen, versprühen die Hotels in und um La Rampa einen besonderen Charme und stehen für die Glanzzeit der Stadt.

So wurde zum Beispiel das Hotel Capri aus dem Jahr 1956 nach mehrjährigen Renovierungsarbeiten 2014 wiedereröffnet. Es hat seinen Retro-Look bewahrt, der an die Anfänge erinnert, als das Hotel zum Symbol für die Präsenz der amerikanischen Mafia in Kuba wurde. Das Kasino wurde von Santo Trafficante Jr. geleitet, dem italo-amerikanischen Mobster der bekannten Tampa-Mafia. Heute kannst Du hingegen ganz entspannt und mit einem Cocktail in der Hand den Blick von der Dachterrasse über die Stadt genießen.

Fast gegenüber, in der gleichen Straße, befindet sich das Hotel Nacional de Cuba. Hier verweilten einst Ava Gardner und Frank Sinatra.

Ein Besuch der Hotellobby des Habana Riviera, das im Jahr 1957 erbaut wurde und sehr gut erhalten ist, wird Dich direkt ins letzte Jahrhundert zurückversetzen. Es hat eine Kuppel aus bunten Mosaiken, was auf den ersten Blick am meisten auffällt. Hier stand einst das Kasino, der eigentliche Grund für die Existenz des Gebäudes, und ein Lieblingsort des Mafioso Meyer Lanski. Das Glücksspiel, oder besser gesagt die damit verbundenen Gewinne, waren seine Leidenschaft.


Havanna bei Nacht

Tag und Nacht gehen in Havanna fließend ineinander über. Lebhafte Musik, Cocktails mit viel Eis und leidenschaftlicher Tanz prägen das Ambiente der Straßen im Mondschein.
Von Salsa, Rumba und Boleros über Klassik und Jazz bis hin zu Reggaeton - der Rhythmus bestimmt die Nacht in Havanna. Es gibt eine Vielzahl an Nachtclubs und Bars, in denen Du Bands hören kannst, die zum Tanzen anregende Klänge spielen. Es ist sogar möglich, weltberühmte Musiker oder Gruppen live in den großen Hotels in Vedado spielen zu sehen.

Ein besonderes Erlebnis ist auch ein Besuch der Show Cabaret Parisien. Dieser Ort bietet prächtige Kostüme, beeindruckende Choreografien und mehr als 100 Tänzer, die fast zwei Stunden lang singen und tanzen und dabei alle musikalischen Genres Kubas und der Welt durchlaufen. Die Show ist in zwei Teile gegliedert: Der erste Teil ist die Musik- und Choreographie-Show, der zweite Teil bezieht das gesamte Publikum in eine Art Tanzschule ein, in der die Grundschritte verschiedener kubanischer Rhythmen in einer lustigen und lockeren Atmosphäre erlernt werden können.

 

Musiker in Havanna (Quelle: Cuba)

Von der Vergangenheit bis in die Gegenwart: Havanna ist geprägt von kulturellem Reichtum, kreativen Einflüssen und den Geschichten der talentierten Menschen, die diese außerordentliche Stadt besuchen.

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