Mittelamerika Blog von Puraventura

Genussvolle Reise durch Costa Ricas Kaffee- und Schokoladenkultur

Geschrieben von Puraventura | 15.11.23 11:14

Pura Vida, indigene Hochkulturen, Kaffee und Schokolade: Costa Rica, das kleine Paradies in Zentralamerika, birgt Schätze von unermesslichem Wert, die weit über seine atemberaubende Landschaft und faszinierende Geschichte hinausgehen. Hier verschmelzen die Aromen von Kaffee und Schokolade zu einem kulturellen Erbe, das Generationen überdauert hat. Lass uns gemeinsam in die Vergangenheit reisen und entdecken, wie diese beiden Köstlichkeiten zu Symbolen für Costa Ricas Kultur und Wohlstand wurden.

Mehr als nur Genuss: die kulturelle Bedeutung von Kakao für die indigene Bevölkerung

Kakao und Kaffee sind in Costa Rica mehr als nur Genussmittel. Insbesondere der Kakaobohne wird im „glücklichsten Land der Welt“ ein ganz spezieller Wert beigemessen. Die indigenen Chorotega etwa nutzten die Kakaobohne bis in die 1930er Jahre als Zahlungsmittel. Für die Frauen der Bribri hatte Kakao sowohl kulturell als auch wirtschaftlich eine zentrale Bedeutung.

So hatte Kakao bei den Bribri auch spirituelle und heilende Funktionen. Kakao wurde als spirituelles Wesen betrachtet, das seit der Geburt eine enge Verbindung zu den Menschen hat. Schamanen nutzen die Samen, die Butter, die Rinde oder die Blüten der Pflanze, um heilende Rituale durchzuführen und besondere Getränke für Zeremonien und Feste zuzubereiten.

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Kakao und Kaffee: eine reiche Geschichte

Die Geschichte Costa Ricas ist eng mit den Schätzen des Kaffees und des Kakaos verknüpft. Von den frühen Zivilisationen bis zur modernen Kaffeekultur des Landes haben diese Pflanzen die Geschichte und Identität Costa Ricas geprägt. Sie wurden zu einem integralen Bestandteil der Kultur und des Wohlstands des Landes und machten Costa Rica zu einem weltweit renommierten Hersteller von Kaffee und Schokolade.

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Kakao in Costa Rica

Schon vor der Kolonialisierung stellten die Ureinwohner der Region Getränke aus Kakaobohnen her, die sie mit aromatischen Gewürzen verfeinerten. Europäische Zungen kamen das erste Mal in den Genuss eines aromatischen Kakao-Getränks, als Entdecker und Eroberer wie Christoph Kolumbus oder Hernán Cortés Anfang des 16. Jahrhundert die zentralamerikanische Küste erreichten. Bald befanden sich die Rezeptur und die Zutaten für dieses schmackhafte Getränk auf den Schiffen nach Europa, wo es mit Zucker und Milch verfeinert wurde.

Der Anbau der Kakaobohne in Costa Rica wurde daraufhin kommerzialisiert und verhalf der Kolonie zu wirtschaftlichem Aufschwung. In jüngster Zeit erlebt Kakao, insbesondere biologisch angebauter, eine Renaissance, da die Nachfrage nach hochwertiger Schokolade steigt und Experten resistente Sorten entwickeln.

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Kaffee in Costa Rica

Erst in den 1840er Jahren wurde Kakao von Kaffee als Hauptexportgut abgelöst, als man begann, die Arabica-Kaffeepflanze im Valle Central anzubauen. Der Kaffeeanbau entwickelte sich rasch und überholte andere landwirtschaftliche Produkte wie Kakao, Tabak und Zucker als wichtige Einnahmequelle des Landes.

Kaffee war ein idealer Exportartikel, da er nicht verderblich war und gut transportiert werden konnte, und prägte die wirtschaftliche Entwicklung des Landes maßgeblich. Die britische Investition in die costa-ricanische Kaffeeindustrie und die direkten Exporte nach Großbritannien trugen zur weltweiten Bekanntheit von Costa Ricas Kaffee bei. 

Der Kaffeeanbau veränderte das Land und trug unter anderem zur Errichtung der ersten Eisenbahnen zur Atlantikküste im Jahr 1890 bei.

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Anbau und Produktion: Vom Feld bis zur Veredelung

Die Kaffeeproduktion in Costa Rica nahm ihren Anfang in der Meseta Central, angetrieben von den optimalen Boden- und Klimabedingungen. Diese Region wurde von National Geographic als weltweit beste für den Anbau von Arabica-Kaffee bezeichnet. 

Ein besonders renommiertes Anbaugebiet ist Naranjo, das sich am nördlichen Rand des Valle Central erstreckt und seit über 150 Jahren Kaffee produziert. Weitere bedeutende Anbaugebiete sind Tarrazu, Tres Rios, Orosi, Brunca, Turrialba und Guanacaste. Die Kaffeeregionen des Landes profitieren von ihrer hohen Lage und den vulkanischen Böden, die ein herausragendes Mikroklima für den Kaffeeanbau schaffen.

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Von der Kaffeepflanze zum Genussmittel

Das einzigartige Aroma des Kaffees in Costa Rica hat die Bohne ihrer besonderen Verarbeitungsweise zu verdanken. In den 1830er Jahren setzte sich die Nassverarbeitung als Standardverfahren für die Kaffeeproduktion durch. Costa Rica, das über reichlich Wasser verfügt, übernahm und perfektionierte diese Methode rasch.

Das Grundprinzip: Bei der Nassverarbeitung werden grüne Kaffeebohnen „gewaschen“, um das fruchtige Material der Kaffeekirsche zu entfernen, solange diese noch feucht ist, beispielsweise direkt nach der Ernte.

Zuerst werden die Bohnen behutsam durch eine Entpulpungsmaschine geführt, um die äußere Schicht zu entfernen und den wertvollen Kern freizulegen. Anschließend wird die Pergamenthaut und die klebrige Mucilage sorgfältig entfernt, wodurch die inneren grünen Bohnen zum Vorschein kommen. Dieser Schritt erfordert Geduld und Präzision, um die Aromen und die Qualität des Kaffees zu bewahren.

Nach dieser delikaten Phase folgt die Fermentierung. Während dieses Prozesses bauen mikrobielle Reaktionen von Bakterien und Hefen den Zucker in den Kaffeekirschen ab und erzeugen dabei Säuren. Es sind genau diese Säuren, die dem costa-ricanischen Kaffee seine charakteristische Tiefe und Geschmackskomplexität verleihen.

Nach dem Entpulpen und der Fermentation werden die Bohnen nochmals sorgfältig gespült, um alle Rückstände zu entfernen, bevor sie der Sonne oder einer speziellen Trocknungseinrichtung ausgesetzt werden. Dieser letzte Schritt rundet den Prozess ab und verleiht dem Kaffee seine einzigartigen, aromatischen Eigenschaften, die ihn zu einem wahren Genuss machen.

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Die Etappen der Schokoladenherstellung

Reife Kakaoschoten haben im Inneren eine weiße und schleimige Konsistenz. Die darin enthaltenen Bohnen besitzen eine violette Farbe und können roh verzehrt werden. Um Schokolade herzustellen, müssen die Kakaobohnen nach der Ernte fünf bis zehn Tage fermentieren. Im Anschluss werden Sie zum Trocknen ausgelegt. Dieser Prozess dauert in der Regel etwa eine Woche, in der die Bohnen in der Sonne trocknen. Dabei nehmen sie eine braune Farbe an und entwickeln nach und nach ihren charakteristischen schokoladigen Geschmack.

Nach der Trocknungsphase werden die Bohnen geröstet, um das Aroma zu intensivieren, und anschließend gemahlen. Dieses Kakaopulver wird dann erneut geröstet und mit heißem Wasser vermischt. Durch Variieren der Wassermenge kann daraus entweder eine flüssige heiße Schokolade oder eine dickere Schokoladenpaste hergestellt werden.

Traditionelle Völker wie die Teribe haben ihre eigene Art der Schokoladenherstellung. Sie produzieren eine besonders intensive und dunkle Schokoladenpaste, die oft Gewürze wie schwarzen Pfeffer, Chilis, Muskat, Zimt und Kurkuma enthält. Diese Zutaten, die in ihrer Region heimisch sind, haben oft auch gesundheitliche Vorteile.

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Nachhaltigkeit und Umweltschutz: grünes Engagement

In Costa Rica hat die Nachhaltigkeit im Kaffee- und Kakaoanbau in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies kommt in Zeiten, in denen globale Herausforderungen wie Klimaveränderungen und Preisschwankungen den Agrarsektor vor neue Herausforderungen stellen.

Das Land hat sich durch seine proaktiven Bemühungen um eine nachhaltige Landwirtschaft, insbesondere im Kaffee- und Kakaogeschäft, hervorgetan. Nach der Anerkennung durch die Vereinten Nationen im Jahr 2019 zeigt Costa Rica seinen festen Willen, den ökologischen Fußabdruck seiner landwirtschaftlichen Branchen zu verringern.

Das Kaffeeinstitut von Costa Rica, ICAFE, ist dabei führend und implementiert verschiedene Projekte, um den Anbau von Kaffee ökologisch nachhaltiger zu gestalten. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die CR-CAFÉ App, die darauf abzielt, Kaffeebauern durch innovative Tools in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen und dabei gleichzeitig die Nachhaltigkeit zu fördern.

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Schokoladentour ins Tirimbina-Naturschutzgebiet

Auf Deinen Reisen durch Costa Rica kannst Du Dich an jeder Ecke von der Qualität und dem besonderen Aroma costa-ricanischen Kaffees überzeugen – Ob im Café im trubeligen San José oder mitten im Dschungel des Tirimbina-Naturschutzgebietes.

Auf einer Schokoladentour im Regenwald tauchst Du ein in die faszinierende Welt des Kakaos. Tirimbina ist ein Paradies für Naturliebhaber und bietet die perfekte Gelegenheit, Genuss mit spannenden Erkundungstouren durch die Flora und Fauna des üppigen Regenwaldes zu verbinden. Lausche exotischen Vogelgesängen oder dem Rascheln eines Ameisenbären im Unterholz. Ein erfahrener einheimischer Führer wird Dich begleiten und Dir die Welt des Kakaoanbaus in dieser abgelegenen Region näherbringen.

Besonders aufregend ist der Besuch der Bio-Finca Surá, wo Du Ananasfelder, Plantagen mit Zuckerrohr und verschiedenen Gewürzen erkunden kannst. Hier wirst Du die nachhaltige Philosophie von Don Rodolfo kennenlernen, der die Farm betreibt. Als krönenden Abschluss Deines Abenteuers in Costa Rica kannst Du die kulinarischen Schätze der Farm genießen und Dir einen Kaffee schmecken lassen, den Du so nur hier finden kannst.

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