Mittelamerika Blog von Puraventura

Die drei UNESCO-Welterbe-Nationalparks in Costa Rica und ihre Relevanz für die Biodiversität

Geschrieben von Emely | 14.01.22 10:45

Mit über 500.000 Spezies ist Costa Rica eines der Länder mit der größten Biodiversität weltweit. Klein aber fein trifft es bei dieser nur knapp über 50.000 Quadratkilometer kleinen Nation sehr gut. Das Land beherbergt beinahe 5 % aller Spezies weltweit, darunter 900 verschiedene Vogelarten und 250 Säugetierarten, worunter sich der prachtvolle Klammeraffe, der Quetzal und der prächtige Giftfrosch finden.

Mit seinen 12 Mikroklimata (darunter die tropischen Regenwälder, Nebelwälder, Strände, Berge, Inseln und Vulkane), fünf aktiven Vulkanen und 28 Nationalparks, von denen drei UNESCO-Welterbestätten sind, kann sich dieses mittelamerikanische Land zwischen Pazifik und dem Karibischen Meer durchaus sehen lassen. Immer mehr Lebensraumverlust und Abholzung bedrohen jedoch die Biodiversität des Landes und Costa Rica sah sich gezwungen, 28 % seines Landes durch Nationalparks, Reservate und Naturschutzgebiete (Guanacaste, Cocos Island und La Amistad), zu schützen, um diese Biodiversität zu bewahren.

 


Nationalpark Guanacaste Costa Rica


Der Nationalpark Guanacaste befindet sich an der nördlichen Grenze Costa Ricas zu Nicaragua und gilt als Bindeglied zwischen den Nationalparks Santa Rosa an der Pazifikküste und dem hochgelegenen Nebelwald des Vulkans Orosi Cacao. Früher noch als klassische Rinderweide genutzt, wurde das Gebiet 1989 aufgrund der hohen Biodiversität zu einem Nationalpark umgewandelt.

Das aufgeforstete Land verbindet die trockenen Wälder des Küstengebiets mit den tropischen Regenwäldern an den Hängen der Vulkane und ist der ideale Landkorridor für Zugvögel und Säugetiere. Machen Sie sich gefasst auf Jaguare, Pumas und wenn Sie Glück haben, bekommen Sie auch Halsbandpekaris und Geoffroy-Klammeraffen zu Gesicht.

 

 


Die Kokos-Insel Costa Rica


Die Kokos-Insel ist Costa Ricas ganz eigene Galápagosinsel und befindet sich 480 Kilometer vor der Küste Costa Ricas. Hier findet man verschiedene Endemiten, die es nur an oder in den Gewässern rund um die Insel gibt, darunter 70 endemische Pflanzenarten, einige Vogelarten (darunter der Kokosinsel-Kuckuck, der Kokosfink und der Kokos-Fliegenschnäpper) sowie über 45 endemische Fischarten wie dem Kokos-Schleimfisch.

Sie diente Robert Louis Stevensons Treasure Island als Inspiration, obwohl sich seine Fantasie-Insel allerdings im Atlantik vor der Küste Venezuelas befand. Für Jacques Cousteau war die Isla de Coco Costa Rica die „schönste Insel der Welt“.

Die Kokos-Insel hat eine einzigartige und faszinierende Unterwasserwelt mit Koralllenriffs, Lavaröhren, Höhlen, Massifen und tiefen Gewässern. Das zieht alle möglichen Arten an pelagischen Fischen an, welche fernab vom Land, aber weder an der Meeresoberfläche noch auf dem Meeresboden leben. Jedes Jahr kommen Taucher aus aller Welt auf die Isla de Coco, um Delphine, Wale, riesige Mantarochen und mindestens acht verschiedene Haiarten zu begutachten.

Zusammen mit Ecuadors Galápagosinseln und der Malpelo-Insel in Kolumbien repräsentieren die Kokos-Inseln den nördlichsten Punkt des „Hammerhai-Dreiecks“. Der Große Hammerhai, eine vom Aussterben bedrohte Haiart, nutzt dieses Gebiet als Putzstation und mit etwas Glück sehen Sie das Spektakel, das sich zwischen Barberfischen und den Hammerhaien regelmäßig abspielt, wenn letztere in riesigen Schwärmen zusammenkommen, um sich von den Fischen säubern zu lassen.


Auf der Kokos-Insel gibt es keine einheimischen Säugetierarten, nur Schweine, Hirsche, Ziegen, Katzen und Ratten, die sich ihren Weg vom Festland auf die Insel bahnen. Die Regierung Costa Ricas legt großen Wert auf die Eindämmung und Kontrolle der Tiereinfuhr, denn es gilt, dieses Feuchtgebiet von nationaler Tragweite mit seinem einzigartigen Ökosystem zu bewahren. Was die Biodiversität betrifft, sind allerdings momentan die Haie die größte Sorge des Landes. Sie werden gefangen, gekeult und dann als Zutat für Haifischsuppe für mehrere hundert Euro pro Flosse verkauft. In China ist dies längst eine Delikatesse.

 


Nationalpark La Amistad Costa Rica


Der Nationalpark La Amistad erstreckt sich über Panama und Costa Rica und gilt als größtes Naturreservat Mittelamerikas. Auf seinem Gelände befindet sich der Cerro Chirripó, der mit seinen 3.821 Metern der höchste Punkt Costa Ricas ist und andächtig inmitten der Talamanca-Gebirgskette thront. Der Park ist von einem Biosphärenreservat umgeben und 20 % der Biodiversität dieser Region findet man tatsächlich hier. Man geht davon aus, dass dies hauptsächlich auf die einzigartige Geschichte der Vergletscherungen sowie auf das schwierige Terrain zurückzuführen ist, denn das abgelegene Gebiet ist nur schwer zu erreichen, was es zu einer optimalen Heimat für indigene Gruppen und seit Neuem auch für Endemiten macht.

Verschiedene Raubkatzen, darunter Pumas, Ozelots, Margays, Jaguare und Jaguarundis, sowie der Goldfrosch, der Drei-Klappen-Glockenvogel und der Nacktkehl-Schirmvogel fühlen sich in dem Nationalpark zuhause. Auch für die Sichtung von Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Säugetieren ist er einer der besten, die es gibt.

 

 


Monteverde, Manuel Antonio und mehr


Nicht nur der Camino de Costa Rica, der vom National Geographic Magazine ausgezeichnet wurde und sich über 280 km von Küste zu Küste von Parisimina am Karibischen Meer bis nach Quepos am Pazifik erstreckt, sondern auch viele weitere Naturreservate und Nationalparks bieten sich hervorragend für Erkundungen an, um die einzigartie und vielfältige Biodiversität Costa Ricas zu bewundern.


Biologisches Reservat Monteverde Costa Rica


Machen Sie sich auf den Weg in das Biologische Reservat Monteverde im Norden und bestaunen Sie Brüllaffen und Kapuzineräffchen, alle fünf Raubkatzenarten, Faultiere und Tapire sowie über 1.200 Amphibien- und Reptilienarten.

 


Nationalpark Manuel Antonio Costa Rica


Besuchen Sie den Nationalpark Manuel Antonio an der Pazifikküste, um vielleicht einen Blick auf das vom Aussterben bedrohte Totenkopfäffchen und über 180 Vogelarten zu erhaschen. Außerdem kann man hier hervorragend schnorcheln! Oder ziehen Sie weiter zum Nationalpark Palo Verde, der sich etwas mehr im Landesinneren erstreckt. Dort kann man besonders gut Jaguarundis, Weißwedelhirsche, Pakas und eine Vielzahl an Schlangen beobachten.


Nationalpark Tortuguero Costa Rica


Eine große Vielfalt an Lebensräumen, darunter Mangroven, Strände, Regenwälder und Flussufer befindet sich im Nationalpark Tortuguero an der Karibikküste. Außerdem können Sie hier Affen, Faultiere und Seekühe betrachten. Hier wächst auch noch der vom Aussterben bedrohte Tropische Mandelbaum, der nur noch in wenigen Parks existiert und den vom Aussterben bedrohten Rotkopf-Aras als Futter dient.


Nationalpark Cahuita Costa Rica


Der Nationalpark Cahuita befindet sich ebenso auf der karibischen Seite und sowohl die Hawksbill Meeresschildkröte als auch die Lederschildkröte, beide vom Aussterben bedroht, kommen zur Eiablage hierher. Außerdem können Sie hier einen Blick auf die weißgesichtigen Kapuzineräffchen, Faultiere und Weißrüssel-Nasenbären werfen.

Wenn Sie noch mehr über die Tiere Costa Rica erfahren möchten oder Sie neugierig geworden sind, welche Nationalparks geöffnet haben oder welche Vögel oder Säugetiere Sie auf Ihrer nächsten Reise nach Costa Rica erwarten, dann werfen Sie einen Blick auf unsere 16-tägige Costa Rica Reise oder unsere 18-tägige Reise nach Panama und Costa Rica.